Villa Almerico Capra „La Rotonda“ in Vicenza
Palladio ordnet dieses Bauwerk in seiner Abhandlung wegen der Stadtnähe den Bauten der Stadt zu. Der Architekt beschreibt die Umgebung folgendermaßen: "Der Ort ist so lieblich und schön wie man ihn sich nur wünschen kann: denn er liegt oberhalb eines kleinen, ganz leicht erklimmbaren Berg und wird auf der einen Seite von dem schiffbaren Fluss Bacchiglione umspült, während er auf der anderen Seite von überaus reizvollen Hügeln umgeben ist, die eine Art sehr großes Theater bilden".
Das Bauwerk, dessen Errichtung zwischen 1566 und 1588 lag, scheint 1571 im Rohbau fertiggestellt worden zu sein. Nach dem Tod des Auftraggebers, des Kanonikers Paolo Almerico, wurde das Werk unter Mario und Olderico Capra 1591 vollendet. Die Familie Capra brachte die Dekorationsarbeiten um 1620 zum Abschluss. Vier Fassaden mit ionischer, mit sechs Säulen versehener Vorhalle wiederholen sich identisch auf jeder Seite. Der Entwurf von Palladio sah vor, dass der zentrale Saal von einer halbrunden Kuppel überdacht sein solle, aber Vincenzo Scamozzi, der die Arbeiten fortsetzte, wandelte den Originalgedanken ab und schuf eine andere Struktur. Die Decke ist mit Fresken von Alessandro Maganza verziert, während an den seitlichen Wänden Bilder griechischer Gottheiten aus der Hand von Louis Dorigny aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sind.